Entspannung und Selbsterfahrung auf dem Pferd

Für Menschen,

• die Erfahrungen mit sich machen und ihren Körper intensiver erleben wollen
• die trotz Angst den Wunsch haben, dem Lebewesen Pferd näher zu kommen
• die eine entspannte Grundhaltung lernen wollen, als Basis für aktives Reiten
• mit Verspannungen
• mit Essstörungen (Bulimie und Anorexie) - eventuell als Ergänzung zu einer Psychotherapie

Im Vordergrund der Selbsterfahrung auf dem Pferd steht die Entspannung. Durch die Bewegung und die Wärme des Pferdes gefördert, wird mit Hilfe einiger Übungen Entspannung angeleitet. Dadurch werden eine positive Wahrnehmung des eigenen Körpers und ein leichteres Einfühlen in den Bewegungsrhythmus des Pferdes ermöglicht. Durch diese gezielten Entspannungsübungen können auch ängstliche Menschen sehr bald die Bewegungen des Pferdes, seine Wärme und das von ihm Getragen- und Gewiegtwerden genießen.
Eine entspannte Aufrichtung des Körpers führt zu einem rückenfreundlichen Sitz, der gleichzeitig eine positive Grundhaltung zum Reiten ist.
Darauf aufbauend kann der Lernende durch das Hineinspüren in verschiedene Sitzpositionen und Übungen Erfahrungen mit sich selbst, mit seinen Gefühlen und Verhaltensweisen machen.
Schon durch die Entspannung und intensive Wahrnehmung des eigenen Körpers können festgehaltene Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse spürbar werden und es wird möglich, sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Durch die Bewegung des Pferdes wird der "Reiter" mitbewegt, in Bewegung gebracht, in die Bewegung mitgenommen. Dies widerspricht Starrheit und Depressivität, vor allem in der schnellen Bewegung, im Galopp. Durch den Rhythmus des Pferdes wird der "Reiter" angeregt, seinen eigenen Rhythmus zu finden.

Körperhaltungen drücken innere Haltungen aus. Erfahrungen verfestigen sich in muskulären Verspannungsmustern.
Das Bewusstwerden der eigenen Einstellung/Haltung und deren Bedeutung und das Experimentieren mit alternativen Haltungen ermöglicht eine Erweiterung des eigenen Handlungsrepertoires. Oft machen Menschen z.B. die Erfahrung, dass sie sich im entspannten, aufrechten Sitz selbstbewusster fühlen als in der unbewusst gewohnten, gebeugten Haltung.

Das Pferd, direkt und unvoreingenommen, reagiert auf die Köpersignale des Menschen, der auf seinem Rücken sitzt oder mit ihm in Kontakt tritt. Seine unverstellten Rückmeldungen bereichern das Erleben des "Reiters" in eindrucksvoller Weise.

Die leichte Trance, die häufig bei der entspannten Arbeit auf dem Pferd entsteht, versetzt den "Reiter" in einen Zustand innerer Suche, die zu neuen Lösungsmöglichkeiten führen kann. So können Ressourcen aus dem eigenen Unbewussten genutzt werden.